Kaufmann/-frau im Einzelhandel und Verkäufer/-in

Ausbildung zur/zum Kaufmann/-frau im Einzelhandel und Verkäufin/Verkäufer

Kaufleute im Einzelhandel sind in Einzelhandelsbetrieben für den Einkauf, die Lagerung und den Verkauf von Waren verantwortlich. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist der Verkauf von Waren. Im Einkauf ermitteln Einzelhandelskaufleute den Warenbedarf anhand des Lagerbestandes und der Kundennachfrage. Sie wählen und bestellen Waren aus den Angeboten z.B. von Großhändlern und Herstellerfirmen. Bei der Warenübernahme kontrollieren Einzelhandelskaufleute, ob die Bestellungen und die Lieferungen übereinstimmen. Im Warenlager sorgen sie für die richtige Lagerung der gelieferten Waren. Bevor die Waren zum Verkauf angeboten werden, zeichnen sie die Preise aus. Sie gestalten außerdem Werbeflächen, etwa Schaufenster und Regale, und stellen Kataloge oder Sonderangebote zusammen. Im Verkauf beraten sie die Kunden und führen Verkaufsgespräche. Dabei erkundigen sie sich nach den Wünschen und geben Informationen z.B. zum Gebrauch oder zum Preis der Waren. Schließlich stellen die Einzelhandelskaufleute die Rechnung aus, nehmen den Geldbetrag entgegen und verpacken die gekaufte Ware. Bei einiger Berufserfahrung kann zu ihrem Aufgabenbereich außerdem die Mitarbeiterführung gehören.

Unterrichtsstruktur

Die im bundeseinheitlichen Rahmenlehrplan festgelegten Lerninhalte werden in Berlin im Ausbildungsberuf zum Kaufmann im Einzelhandel und zur Kauffrau im Einzelhandel und zum Verkäufer und zur Verkäuferin in Lernfeldern unterrichtet.

Der Kaufmann im Einzelhandel und die Kauffrau im Einzelhandel sowie der Verkäufer und
die Verkäuferin sind in der Hauptsache im Warenverkauf tätig, bieten ihren Kunden Beratung und Service und nutzen Warenwirtschaftssysteme. Sie können ferner mit dem Servicebereich Kasse, der Warenbeschaffung, dem Wareneingang, der Lagerwirtschaft, dem Marketing, der Personalwirtschaft und den Wechselwirkungen von Onlinehandel und stationärem Handel befasst sein.

Die Lernfelder mit ihren Zielformulierungen orientieren sich an exemplarischen Handlungsfeldern. Sie sind didaktisch-methodisch so umzusetzen, dass sie zur beruflichen Handlungskompetenz führen.

Lernfeld 1: Das Einzelhandelsunternehmen repräsentieren
Lernfeld 2: Verkaufsgespräche kundenorientiert führen
Lernfeld 3: Kunden im Servicebereich Kasse betreuen
Lernfeld 4: Waren präsentieren
Lernfeld 5: Werben und den Verkauf fördern
Lernfeld 6: Waren beschaffen
Lernfeld 7: Waren annehmen, lagern und pflegen
Lernfeld 8: Geschäftsprozesse erfassen und kontrollieren
Lernfeld 9: Preispolitische Maßnahmen vorbereiten und
durchführen
Lernfeld 10: Besondere Verkaufssituationen bewältigen
Lernfeld 11: Geschäftsprozesse erfolgsorientiert steuern
Lernfeld 12: Mit Marketingkonzepten Kunden gewinnen
und binden
Lernfeld 13: Personaleinsatz planen und Mitarbeiter führen
Lernfeld 14: Ein Einzelhandelsunternehmen leiten und
entwickeln

Anmeldung Berufsschule

Erforderliche Unterlagen:

  • Ausbildungsvertrag
  • Passbild neueren Datums
  • Kopie des höchsten Schulabschlusszeugnisses
  • Bitte füllen Sie das Anmeldeformular zuhause aus
    und bringen Sie es bitte zur Anmeldung mit. Vielen Dank!

Bitte unbedingt beachten:

Auszubildende im Einzelhandel werden bei uns in drei verschiedenen Abteilungen unterrichtet. Die Anmeldung zum Schulbesuch muss in den entsprechenden Abteilung erfolgen. Folgende Zuordnungen sind zu beachten:

Abteilung 2 Abteilung 3 Abteilung 4
Uhren
und Schmuck
Nahrungs- und
Genussmittel
Elektro
Mode Heimwerker
Heimtextilien Möbel
Sportartikel Spielwaren
Zeitschriften Computer
Zeitungen
und Bücher
Video
Gartenbedarf
Zoo
Parfümerie
Schreibwaren
KFZ-Zubehör
Velo
Radio
Musik
Drogisten

Das Fach Warenpräsentation

Im neu geschaffenen Unterrichtsfach Warenpräsentation geht es zunächst darum, die Fachbegriffe und Grundlagen der Sortimentsgestaltung zu beherrschen.

Dabei ist es wichtig, die Sortimentsgestaltung im Einzelhandel als ständigen Prozess zu begreifen und die Sortimentspolitik des eigenen Ausbildungsbetriebes zu kennen, zu beschreiben, Trends auf dem Markt zu erfassen und evtl. Mitverantwortung für die Sortimentsgestaltung /-veränderung im Ausbildungsbetrieb zu übernehmen.

Der zweite Schritt führt dazu, die Waren sachgerecht, betriebswirtschaftlich sinnvoll und verkaufswirksam zu präsentieren. Über Erkundungen in Geschäften des Einzelhandels, selbstständige Recherchen, Auswertung von Fachartikeln usw. lassen sich Kriterien erarbeiten und Konzepte der Warenpräsentation entwickeln, darstellen und bewerten, die bei der Absatzförderung wichtig sind. Weitere Inhalte des Faches sind: die Ladengestaltung als Erfolgsfaktor im

Einzelhandel zu begreifen, Schaufenster und Fassade als Visitenkarte des Einzelhändlers zu verstehen und dabei verkaufspsychologische Erkenntnisse zu beachten. Checklisten zur konkreten Überprüfung aller verkaufsfördernden Elemente werden erarbeitet und Vorschläge zur optimalen Abstimmung auf die jeweilige Zielgruppe gemacht. Häufig ergeben sich aus der Auseinandersetzung mit diesen Themen konkrete Projektvorschläge, die dann in der Projektphase umgesetzt werden können.

Bezugnehmend auf die Fächer „Warenverkauf“ und „Kommunikation“ werden Regeln für Warenvorlage und Warendemonstration im Verkaufsgespräch erarbeitet. Auch Warenkennzeichnung und Preisauszeichnung spielen hierbei eine Rolle.

Insgesamt lassen sich viele Anregungen aus der betrieblichen Praxis aufnehmen und vertiefen. Der Handlungsbezug steht im Vordergrund.

Das Fach Warenverkauf

Ein wesentlicher Baustein in der Ausbildung im Einzelhandel ist das Erreichen einer waren- und verkaufskundlichen Kompetenz. Diese stellt eine qualifikatorische Grundvoraussetzung der Beschäftigten im Einzelhandel dar und muss sich auch im unterrichtlichen Geschehen widerspiegeln.

Die Schule verfügt über 2500qm Grundfläche für dieses Lerngebiet. Um bauliche Kerne branchenspezifisch eingerichteter Sammlungsräume gruppieren sich 28 Fachräume, die überwiegend als Kleingruppenräume für 12 bis maximal 15 Schüler ausgelegt sind. Besondere Fachräume wie Lehrküche, Fotolabor, Verkaufsstudio mit Videokamera, EDV-Räume und Mediothek, schaffen gute Voraussetzungen für die Unterrichtsdurchführung.

Eine weitere schulische Dienstleistung ist das Angebot einer Qualifikation in Form der Zusatzprüfung „Spezielle Warenkunde und Kundenberatung“ (PDF). Die Teilnahme ist freiwillig. Sie findet einmal pro Jahr (Sommer) unter Federführung der IHK Berlin statt, die auch die Zertifizierung übernimmt.

Was können wir im Unterrichtsfach Warenverkauf bieten?

  • Verkaufskunde
    Für den verkaufskundlichen Teil liegt der lernfeldorientierte KMK-Rahmenlehrplan zugrunde (Lernfelder 2 und 10).
  • Warenkundliche Strukturkenntnisse im Warenbereich Bei der Vermittlung warenkundlicher Kenntnisse konzentriert sich der schulische Teil der Ausbildung auf die Legung von Strukturkenntnissen. Die Schüler sollen durch den Unterricht im Fach Warenverkauf in die Lage versetzt werden, unabhängig von spezifischen Sortimenten in den Ausbildungsbetrieben gemeinsame grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben. So geht der Unterricht zwar vom konkreten Produkt aus, entwickelt aber daran auf andere Produkte derselben Sorte übertragbare Kenntnisse. Produktschulungen der Ausbildungsbetriebe können diese Grundlagenkenntnisse nutzen und darauf  aufbauen.
  • Waren- u. Verkaufskompetenz im nutzenbezogenen, auf kunden- bzw. verwendungsgerechte Argumentation ausgelegten Beratungskontext (exemplarisch).
  • Die Verquickung verkaufs- und warenkundlicher Inhalte in konkreten Anwendungssituationen (Problemlösungskompetenz).
  • Hoher Praxisbezug und Anwendungsorientierung.
  • Ausgleich von Defiziten in der betrieblichen Vermittlung von waren- und verkaufskundlichem Wissen.

Darüber hinaus hat der Unterricht die Aufgabe, eine Synthese zwischen ökonomischer Handlungsorientierung und schulischem, allgemeinen Bildungsauftrag einzulösen. Hierzu gehört:

  • Betriebsspezifisch-ökonomische Perspektiven und deren Verhaltenskodex bewusst zu machen (zu reflektieren und zu hinterfragen).
  • Betriebsübergreifende, menschlich, moralische und nachhaltige Vorstellungen zu erarbeiten und so Handlungssicherheit schaffende Wertmaßstäbe zu entwickeln.
  • Den Blick auf die Person des Lernenden und deren individuelle Entwicklungsmöglichkeiten in Bezug auf Selbständigkeit, Sozialkompetenz, eigenverantwortliche Arbeitsweisen und Teamfähigkeit zu richten.
  • Emotionale wie rationale  Handlungskomponenten gleichwertig zu fördern.

Das Angebot eines branchenspezifischen Unterrichts in Warenverkauf wird am OSZ Handel 1 offensiv vertreten. Überlegungen zur Straffung, Nachfrageorientierung und Flexibilisierung des Bereichs Warenverkauf haben in Absprache mit IHK/Betrieb/Schule zu einer Neuschneidung der Branchen im Jahr 2006 geführt.  Die  Schwerpunkte der einzelnen Arbeitspläne finden sich in den Planungsübersichten.

Weitere Informationen:

Weitere Informationen erhalten Sie unter dem Reiter Projekte und fallbezogenes Fachgespräch

Eine weitere schulische Dienstleistung ist das Angebot einer Qualifikation in Form der Zusatzprüfung „Spezielle Warenkunde und Kundenberatung“. Die Teilnahme ist freiwillig. Sie findet einmal pro Jahr (Sommer) unter Federführung der IHK Berlin statt, die auch die Zertifizierung übernimmt.

Projekte

Die Arbeit an Projekten ist zwar relativ zeitaufwendig, sie führt aber zu einer problembezogenen und dauerhaften Aneignung von Fachwissen.

Eigenständig Probleme im Arbeitsalltag zu erkennen und Lösungsvorschläge dafür zu finden, ist eine der wichtigsten Berufsqualifikationen.

Die Projektarbeiten werden intern (als Schüler-Handreichung) und extern (zur Vorlage im Betrieb oder als Bewerbungsunterlage) genutzt. Projektzensuren werden im Zeugnis ausgewiesen.

Freiwillige Zussatzprüfung: Spezielle Warenkunde und Kundenberatung (PDF)

Didaktische Zielsetzung

  • Vernetzte Curricula
  • Zentrale Bedeutung erhält der Prozess des eigenverantwortlichen, selbstorganisierten und persönlichkeitsentfaltenden Lernens innerhalb und ausserhalb der Schule.

Themenstellungen (Auswahl)

  • Anlassorientierte Warenpräsentation zur Fussball-WM 2006
  • Planung einer Modenschau „Junge Mode im KaDeWe“
  • Konzeption eines Internetauftritts (Teppich-Fachgeschäft)
  • Vitrinengestaltung:
    Die Harmonie zwischen Diamanten und Farbsteinen
  • Deutscher Wein: Warenpräsentation mit Beratungskompetenz

Fachliche Zielsetzung

  • Es gibt kein verbindliches Projektthema. Die Themen ergeben sich vorrangig aus den Unterrichtsinhalten der Fächer „Warenverkauf“ und „Warenpräsentation“ und aus den einzelnen Klassen. Dabei werden Anregungen der SchülerInnen bewusst gefördert und aufgenommen.
  • Durchführung der Präsentation (PowerPoint, Projektmappe/Portfolio, Film- und Videoaufnahmen etc.).
  • Durchführung einer Beurteilung anhand der zu Beginn vereinbarten Kriterien (Auswertung der Ergebnisse).

Warengruppen

Nach der neuen Ausbildungsverordnung haben die Auszubildenden bei der Anmeldung zur IHK-Abschlussprüfung zwei (Verkäufer/innen) bzw. vier (Kaufleute, die den Wahlbaustein „Beratung, Ware und Verkauf“ gewählt haben) Warengruppen anzugeben. Diese Warengruppen müssen im Ausbildungsbetrieb vermittelt worden sein und dies muss aus dem Berichtsheft nachvollziehbar sein. Diese Warengruppen bilden die Grundlage für die Aufgabenstellung im „Fallbezogenen Fachgespräch“ (mündliche Abschlussprüfung), insbesondere in den beiden Wahlbausteinen „Beratung und Verkauf“ bei Verkäufern und Verkäuferinnen bzw. „Beratung, Ware und Verkauf“ bei Kaufleuten im Einzelhandel.

Die Beurteilung der Prüfungsleistung im „Fallbezogenen Fachgespräch“ obliegt den einzelnen  (autonomen) Prüfungsausschüssen, die sich jeweils aus den Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- und Lehrervertretern zusammensetzen. Hier liegt die Fachkompetenz und hier gilt der branchenspezifische Erwartungshorizont. Bezüglich der genannten Warengruppen heißt das im Sinne einer Minimaldefinition: eine Warengruppe ist mehr als nur ein Artikel! Dies ist auch insofern gut zu wissen, da im Rahmen der Neuordnung der Stellenwert der mündlichen Prüfung (= Fallbezogenes Fachgespräch) aufgewertet wurde: die Gewichtung der schriftlichen und mündlichen Prüfung erfolgt nun im Verhältnis 1:1!

Schule und Betrieb bilden in der Regel so aus, dass ein bestimmter Fundus an Waren- und Sortimentswissen abgedeckt werden kann. Daher haben die Prüfungsausschüsse Warengruppen-Kataloge erstellt, an denen  sich Ausbildungsbetriebe, Bildungsträger und Auszubildende orientieren können. Die Warengruppen-Kataloge werden von den Prüfungskommissionen bei Bedarf aktualisiert. Sie ermöglichen die Gleichbehandlung aller Prüfungsteilnehmer und sichern ein Mindestniveau bezüglich der Warenkenntnisse innerhalb der jeweiligen Branche.

Nutzen Sie diese Dienstleistung und wählen Sie bei der IHK-Prüfungsanmeldung 2 bzw. 4 Warengruppen aus dem für Ihre Branche zutreffenden Warengruppen-Katalog  aus. Dadurch sind Sie im Sinne einer optimalen Prüfungsvorbereitung auf der „sicheren Seite“. Sollten Sie Fragen bezüglich der Warengruppen haben,  nehmen Sie bitte Kontakt zu den Lehrervertretern der jeweiligen Prüfungsausschüsse auf. Wir helfen Ihnen weiter!