Exkursion zum Holocaust-Denkmal
Wir vom Grundkurs Geschichte waren gemeinsam am Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Es war ein herausragender, aber gleichzeitig erdrückender Anblick. Warum das Denkmal so gebaut wurde wie es jetzt steht, liegt daran, dass es einem ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit geben soll, wenn man dort durchläuft. Man soll nachvollziehen können, wie verloren sich die verfolgten Opfer gefühlt haben und wie aussichtslos ihre Lage in der damaligen Zeit war.
Nachdem wir die Ausstellung betreten hatten, wurden wir begrüßt und in einen Raum gebracht, in dem wir unseren Workshop abgehalten haben. Man fragte uns, was ein Ghetto in der damaligen Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft oder auch heute ausmacht. Es ging darum, das Leben in den Ghettos besser nachvollziehen zu können. Daher wurden uns drei Personen vorgestellt. Ihre Namen waren Jankusch, Yitzhak und Vitka. Sie alle hatten verschiedene Erlebnisse gemacht, die mit den Ghettos von damals zu tun hatten. Wir wurden in drei Gruppen aufgeteilt und sollten so viel wie möglich über diese Personen in Erfahrung bringen, um schlussendlich ein Plakat anzufertigen, das alles gut zusammenfasst. Zur Verfügung standen uns Computer als auch die Ausstellung, welche auch noch hilfreiche Informationen gab. Nach der Vorstellung der Ergebnisse zu den jeweiligen Menschen gab es noch die Möglichkeit, den Workshopleiter zu befragen.
Nun zu der Ausstellung: An sich kann man nur sagen, dass sie unglaublich war. Sie stellt alle Geschehnisse in Bildern, Karten und Schriften dar. Viele Worte könnten diese Ausstellung beschreiben. Man könnte sie wegen ihrer umfassenden Inhalte als eindrucksvoll bezeichnen, als erschreckend wegen all der vielen Unschuldigen, die abscheulichen Taten zum Opfer gefallen sind oder gar als zukunftsweisend, da das was einmal war, wieder sein kann und es uns somit als ein DENKmal für die Zukunft dient. Es gibt viele verschiedene Räume, welche den Verlauf des Krieges, der Abschlachtung der Juden und weiterer verbrochener Gräueltaten thematisieren. Auch findet man Berichte und Einträge über Personen, die den Holocaust überlebt haben, aber dafür niemand anderen mehr um sich haben, weil ihre Bekannten, Freunde und oftmals Familien vollständig ausgelöscht wurden.
Was man durch diese Ausstellung erlebt, ist einer der größten Tiefpunkte der menschlichen Geschichte – sogar der Menschlichkeit selbst. Sie erweckt verschiedenste Gefühle für all die ermordeten Personen. Unter anderem erweckt sie Mitleid und Mitgefühl für jedes umgebrachte Opfer als auch für die Überlebenden. Für manche ist es der pure Horror, sich solche bodenlose Abgründe überhaupt vorzustellen.
Zusammenfassend kann man nur sagen, dass diese Exkursion nicht nur sehr bildend war und uns Informationen über die Zustände im Ghetto und einzelner Personen gab, sondern auch Auskunft über ihre Gefühle durch gefundene Tagebücher, andere Schriften oder Worte, die direkt von den Überlebenden stammen, vermittelte. Der Mehrwert der Exkursion lag in der Kombination aus dem Sachlichen und dem Emotionalen, was wichtig ist, um den Teil der Geschichte in seinem vollen Ausmaß verstehen und nachfolgenden Generationen schildern zu können. Das Konzept des Museums schafft es, dass die Besucher, wie auch wir, die Erkenntnis haben, dass dieser gigantische Akt der Ungerechtigkeit niemals vergessen werden darf und eine für immer währende schreckliche Erinnerung bleibt, die von keinem Menschen vergessen werden darf. Schlussendlich ist das alles, was in der Exkursion passiert ist und wir erfahren haben. Nicht zu vergessen, dem Gefühl mit dem wir rausgekommen sind. Nach unserem Erachten verdient dieses wirklich denkwürdige Museum zusammen mit dem Denkmal mehr Aufmerksamkeit und wird definitiv von unserer Seite aus für ein Besuch empfohlen.
Verfasst von Schülern des GK Geschichte bei Herrn Espenschied